Dieser junge Dompfaff = Pyrrhula pyrrhula flog mit voller Wucht gegen eine Fensterscheibe. Er lag da wie tot, und wir glaubten nicht, dass er es schafft, denn der ganze Schnabel war voller Blut. Aber sein Herz schlug noch ganz schwach. Ich behielt ihn über eine halbe Stunde in der Hand, spielte ihm die Töne seiner Artgenossen vor und hob ihn gelegentlich in die Wärme der Schreibtischlampe. Dabei wurde er immer kurz munter. Nach einigen Wiederholungen schlug das Herz kräftiger. ich setzte ihn auf den Schreibtisch, und er machte die ersten Flugversuche.
Das Rotkehlchen = Erithacus rubecula konnte schon gut fliegen, landete aber am falschen Ort. Ich konnte es im Schlafzimmer ohne Probleme einfangen. Aber sofort fing es an zu schimpfen.
Normalerweise sollte man die Tiere nicht anfassen, außer in Notsituationen wie hier beschrieben. Vor allem Singvögel haben ein sehr schlechtes Geruchsvermögen, so dass sie weiterhin von den Verwandten akzeptiert werden.
Bei Säugetieren wie z.B. Rehkitzen, Hasen heißt es dagegen: Hände weg!
Und wenn ein junger Vogel, der noch nicht fliegen kann, auf dem Boden hockt, dann wird er auch dort von den Eltern gefüttert, sobald alle Gefahren, vor allem der Mensch, wieder weg sind. Man darf ihn nur beobachten. Nur wenn er nach Stunden immer noch dort sitzt, ist eventuell menschliche Hilfe erforderlich.
Piepmätze kann man zu den Weißstörchen =Ciconia ciconia eigentlich nicht sagen. Am Sonntag den 7. August sahen wir gegen 18.00 Uhr 14 Tiere auf der Wiese am Heuchelheimer Kreisel. Am Montag um 9.00 waren sie immer noch da. Leider fehlten sie, als wir am Dienstagabend mit Teleobjektiv ausgerüstet wiederkamen. Daher können wir leider keine bessere Aufnahme liefern. Nach Aussage von Frau Schmidt vom Nabu Rodheim halten sie sich normalerweise auf den Lahnwiesen bei Atzbach auf. Wer sie jetzt noch dort sehen will, muss sich beeilen, denn sie begeben sich Ende August auf den Flug nach Afrika. Ob das jetzt bei milderem Wetter auch so sein wird?
Etwas näher an Kinzenbach trafen wir dieses Paar, das auf dem Horst gebrütet hat, der im letzten Herbst aufgestellt wurde. Es hat ein Jungtier aufgezogen.
Eigentlich war der Artikel fertig, doch dann flog ein weiterer Gast ins Haus. Zum Fangen eignen sich durchsichtige Gefäße mit weiter Öffnung, denen man ein Stück Papier unterschiebt.
Auch die kleine Blaumeise = Cyanistes caeruleus wurde zu Filmaufnahmen verdonnert, was ihr erstmal gar nicht gefiel. Sie pickte mehrfach in meinen Finger, und das tat richtig weh. Dann beruhigte sie sich und ließ sich von allen Seiten bewundern.
Fotos Ev. Renell, Winfried Senger, Szuszanna
Quellen: brodowski-fotografie Beobachtungen Blaumeise
Siehe auch unter: Natur. Ein Storchennest für Biebertal