Der NABU ruft auch in diesem Jahr dazu auf, 6 leicht zu erkennende Schmetterlingsarten bis zum 15. Mai zu melden. Es geht darum, zu erfahren, wie viele von ihnen noch durch Hessen flattern. Denn unsere heimischen Schmetterlinge sind in jedem Stadium ihrer Entwicklung an häufig sehr spezifische Umweltbedingungen gebunden: Für die Eiablage und als Nahrungsquelle für die Raupen ist z.B. das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten unabdingbar.
Schmetterlinge sind vor diesem Hintergrund herausragende Bioindikatoren. Sie signalisieren aufgrund ihrer Empfindlichkeit die Veränderungen der Qualität ihrer Lebensräume. Je nach Falterart und Stabilität der Bestände können Erkenntnisse im Hinblick auf das Funktionieren bzw. die Beeinträchtigungen relevanter Ökosysteme und deren Vernetzung gewonnen werden.
Bei den 6 Arten, die besonders beobachtet und an den NABU gemeldet werden sollen, interessiert, wie sich die menschliche Nutzung der Lebensräume bzw. den Lebensraumverlust für die Arten auswirkt. Das betrifft sowohl die Agrarlandschaft, die heimischen Gärten und städtischen bzw. örtlichen Grünflächen. Es ist also ein Feld, das uns alle betrifft und auf das wir Einfluss haben.
Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen, ein paar wilden Ecken und ohne Gift wären für die Tiere hilfreich; ebenso wie Sommerflieder, Zinnie, Phlox, Kapuzinerkresse, Tauben-Skabiose, Nachtkerze, Wiesenflockenblume, Johanniskraut und Lichtnelke. rote und weiße. Im Gegensatz zu den Exoten bieten die heimischen Pflanzen den Faltern eine Kinderstube – denn ohne Raupen keine Schmetterlinge. Auch Schatten spendende Bäume, schützende Hecken und Stauden wie den Weißdorn sind hilfreich für die heimischen Schmetterlinge.
Fotos: Aurorafalter: Frank Derer, Kleiner Fuchs: Gerhard Kleinschrod, Trauermantel: Willi Mayer, Zitronenfalter, Tagfauenauge und Admiral: Helge May; NABU; Quelle: Sonntagmorgenmagazin 21.3.2021