Ein Storchennest für Biebertal

So spektakulär wird es nicht werden. Obwohl? Markus Schmidt hat doch eine Autowerkstatt...(Foto mit freundlicher Genehmigung von Gerda Bruske , Neuruppin/Goch)

Über Störche freut sich jeder – auch wer an den Klapperstorch nicht mehr glaubt. Wir finden daher die Initiative des Nabu Biebertal ganz toll, ein Storchennest aufzustellen. Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Nur etwas Reisig muss noch eingeflochten werden. Der 14m lange Stamm liegt schon parat. Es fehlen noch ein paar kräftige Helfer, die bereit sind, ein Loch für den Stamm zu buddeln. Bitte melden bei Markus Schmidt: 06409 662662

Auf Hebebühnen kann man auch Storchennester bauen: Das Reisig muss noch eingeflochten werden. (Foto Lindemann)


Der Stamm mit dem Nest drauf wird oberhalb von Bieberbach und Kläranlage Rodheim seinen Standort finden. Die Wiese gehört der Gemeinde. Zum Bach hin gibt es eine Feuchtwiese, so dass die Storchenfamilie auch auf Frösche hoffen darf. Die Ernährungsgewohnheiten von Weißstörchen können Sie über diesen Link zum NaBu lesen: Wie ernähren sich Störche?
Markus Schmidt sagte mir, dass es in diesem Jahr mit dem Nistangebot nicht mehr klappen würde. Aber viele Tiere wollen ohnehin erst mal gucken. Also hoffen wir aufs nächste Jahr.

Die Nistgelegenheit ist eine Sache, die Nahrung die andere. Zum Glück wirtschaften unsere Landwirte nach ökologischen Kriterien.
Eine Radtour mit meiner Tochter 1995 führte uns auch in das Storchendorf Rühstädt. Rühstädt liegt in Brandenburg 10km vor der Einmündung der Havel in die Elbe. Eine Zeitlang verläuft die Havel parallel zur Elbe und es gibt viele Feuchtwiesen. In den Dörfern davor sahen wir gar keine Störche, aber es stank furchtbar nach Gülle. Kaum in der Gemarkung Rühstädt angekommen begrüßten uns ganz viele schwarz-weiß-rote Gesellen auf der Futtersuche. Im Dorf mit den kleinen einstöckigen Gebäuden und vor jedem ein Birnbaum gab es kaum einen Standort, von dem aus nicht mindestens eins, oft drei bis vier Nester gleichzeitig zu sehen waren. – Die Gemeinde Rühstädt hatte sich bereits in den fünfziger Jahren dafür entschieden, den Störchen nicht nur Quartiere anzubieten sondern die Landwirtschaft so auszurichten, dass sie ohne Gifte und überzogene Düngung auskam. Der Storchenerfolg gab ihnen Recht. 1995 bevölkerten etwa 45 Störche das Dorf mit 450 Einwohner, Davor und danach waren es auch schon bis zu 80. 2019 war der Aufzuchterfolg gering, den trockenen Sommern geschuldet. Es ist auch für die Störche wichtig, dass die Landschaft nicht weiter versiegelt wird und Feuchtwiesen und Bäche erhalten bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=LZ-hjPE9-CM

Übrigens: Das Storchennest auf dem Trabbi steht am Ortseingang von Neuruppin (Fontane-Stadt) im nördlichen Brandenburg. Ich kenne es seit 2001. Zu vieler Menschen Freude wurde der völlig durchgerostete Trabbi 2017 durch einen neuen ersetzt. Die Störche nehmen dieses Quartier in jedem Jahre an.

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