Ist Biebertal bei Amphibien beliebt?

Dieses Schild wird im zeitigen Frühjahr
in der Marschallstraße in Fellingshausen aufgestellt

Die Schranke am Bornweg in Rodheim
wird an regnerischen Tagen geschlossen

Der Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen wies am 1. März über die Tageszeitungen darauf hin, dass wieder Krötenwanderung ist. Bei den Amphibien kann man wirklich sagen „Liebe macht blind“.
Will ich im Sommer einen Frosch im Teich beobachten – schwupps ist er weg. Aber wenn sie unterwegs sind, um sich zu paaren und abzulaichen, dann vergessen sie jegliche Vorsicht. Also muss Mensch für sie mitdenken und vor allem in feuchten Nächten aufpassen, um kein Tier mit Fahrrad oder Auto zu überfahren. Kröten sind besonders gefährdet. Im Gegensatz zu Fröschen können sie nicht einfach davonspringen, sie gehen spazieren.

Wie viele Kröten sehen Sie?

Wenn wir von Einwohnern sprechen, meinen wir nur uns Menschen. Dabei haben wir auch viele tierische Einwohner in Biebertal. Die große Feuersalamander-Population im Bornweg (ca. 800 -900 Tiere) ist mittlerweile gut bekannt. Feuersalamander gibt es an einigen Stellen in der Gemeinde. Viele sind in der Marschallstraße unterwegs. Und auch andere Amphibien nutzen die Nähe von Kehlbach, Feuchtwiese und Gärten für ihre spezielle Lebensweise.  In den Gärten am Rande der Marschallstraße gibt es außerdem etliche Blindschleichen. Ich störte vor einigen Jahren ein ganzes Gelege auf, als ich einen Haufen Schreddergut  auf der Südseite unseres Gartens  „endlich“ wegharken wollte. Im Jahr drauf, als ich bewusst einen Haufen anlegte, wurde er allerdings nicht bewohnt.
Um besondere Populationen zu suchen und zu finden, gibt es seit einigen Jahren sogar Spürhunde, die im Sinne des Artenschutzes zum Auffinden geschützter Tiere und sogar Pflanzen eingesetzt werden. Hütehunde, z.B. Border Collies sind dafür besonders geeignet. Spürhunde für geschützte Arten

Ameisenlöwe = Larve der Florfliege
Florfliegenkasten für den Garten

Die goldenen Augen auf Ihrem Dachboden.
Der Natur- und Vogelschutzverein weist außerdem darauf hin, jetzt im zeitigen Frühjahr die Bodenfenster zu öffnen, damit allerhand Geflügeltes wieder ins Freie kann. Als Beispiel wird die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) mit anderem deutschen Namen auch Goldauge genannt, welche in Deutschland 1999 das Insekt des Jahres war. In Mitteleuropa gibt es etwa 35 Arten, weltweit über 2000. Die Gemeine Florfliege lebt räuberisch (im Gegensatz zu anderen Arten) und das macht man sich im Gartenbau zu Nutze. Man kann die Larven – auch Blattlauslöwen genannt – kaufen und damit in den Gewächshäusern Blattläusen ganz ohne Chemie zu Leibe rücken. Wenn Sie Blattläuse an Ihren Zimmerpflanzen haben, können sie die Florfliegenlarven erstmal dort jagen lassen, bevor sie Ihnen den Weg ins Freie ebnen.

Dumm gelaufen, kann man sagen, wenn die Florfliege gerade einem jagenden Frosch ins Maul fliegt. Aber Natur- und Artenschutz besteht auch darin, natürliche Abläufe zu akzeptieren.


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