Lange Tage im Juni

Am Freitag haben wir erstmals einen Beitrag verbaselt. Statt um 13.00 ging er erst um 21.30 Uhr online. Und dann: Auch für Sonntag fehlt ja noch was. Wie wäre es mit ein paar Fotos und etwas zur Tageslänge? Bei Tageslänge fiel mir unsere Polenreise ein. Lesen und schauen Sie selbst, was daraus geworden ist.

Sonnenuntergang über der Weichsel (Foto Winfried Senger)

Vor 10 Jahren waren wir zwischen dem 6. und 12. Juni in Polen, in Warschau und 2 Stunden nördlich davon. Zeitgleich begann in Polen und der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft. Und am Fronleichnamstag zogen viele Prozessionen durch die Stadt. Das war schon aufregend.

Aber am irritierendsten empfand ich den frühen Sonnenaufgang. Was man theoretisch weiß, verwundert oft, wenn man es praktisch erlebt. Während bei uns die Sonne heute erst um 5.12 aufgeht, so zeigt sie sich nördlich von Warschau schon um 4.16 Uhr. Wir hatten damals ein Hotelzimmer mit einem großen Erkerfenster, das genau nach Osten zeigte, unterhalb floss die Weichsel. Die Dämmerung begann schon gegen 2.50 Uhr. In Biebertal zeigt unser Schlafzimmer gen Westen, davor stehen hohe Sträucher. die Nacht scheint also viel länger zu sein.
Aber der Juni ist der Monat der langen Tage. Vom 1. über den 21. bis zum 30. Juni schwankt die Tageslänge nur um wenige Minuten: 16h11min – 16h28min – 16h23min. Viel zu schade, um früh schlafen zu gehen. Juni ist auch der Glühwürmchenmonat. Schauen Sie mal, ob Sie welche entdecken! In Offenbach landeten pünktlich um 21.50 Uhr die Junikäfer auf unseren Balkon, wir konnten die Uhr danach stellen (sehen aus wie kleinere Maikäfer). Wir werden demnächst wieder zum Waldrand hoch gehen, dort kann man die Fledermäuse am besten beobachten. Es ist also allerhand los. Auch die Rehe hört man manchmal bellen. Wer weiße, duftende Blumen im Garten hat, wird viele nachtaktive Insekten beobachten können.
Bei uns wird kein Mittsommer gefeiert, aber die Biewerer Kerb ist ja schon vergleichbar. Warum soll man nicht mal allen, die ums Grillfeuer sitzen, einen Blumenkranz ins Haar setzen? Und singen und tanzen? Wäre doch auch schön!

10 Jahre nach unserer Reise beim Betrachten der Fotos habe ich noch einmal das Gefühl:
Warschau – und Polen – ist unbedingt eine Reise wert.

Fotos: Eveline Renell

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