Winter

Stieleiche 14. 11. 20, Foto Barbara Lindemann
Stieleiche 27. 11. 20, Foto Eveline Renell

Die beiden Fotos zeigen die Toteneiche zwischen Fellingshausen und Rodheim im Abstand von 13 Tagen. Die Toteneiche ist eine der wenigen Stieleichen in unserer Umgebung. sonst überwiegen die Traubeneichen. Aber phänologische Veränderungen werden an der jahreszeitlichen Entwicklung der Stieleiche gemessen. Der phänologische Winter beginnt, sobald die Stieleiche ihre Blätter verliert. Im Foto vom 14. November sieht man eine geringe Menge Laub unter dem Baum. Damit hat der phänologische Winter um diesen Termin begonnen. Von der Färbung her würden wir wohl noch vom Herbst sprechen. Auf dem Foto vom 27. 11. ist nahezu alles Laub abgefallen. Der Eindruck vermittelt nun auch im allgemeinen Verständnis den Winter.

Der PHÄNOLOGISCHE Winteranfang lag für Fellingshausen um den 14. November.

Am 1. Dezember ist der METEOROLOGISCHE Winteranfang.

Den kürzesten Tag des Jahres, die Wintersonnenwende, bezeichnet man als KALENDARISCHEN Winteranfang. Er beginnt 2020 am 21. Dezember um 14.30 Uhr.

Die Wetterkundler unterscheiden Frost- und Eistage. Eistage sind solche, bei denen 24 Stunden lang eine Temperatur von unter 0° C herrscht. Die folgende Tabelle zeigt eine Verteilung in den letzten 38 Jahren. In Wettenberg kann man demnach bereits ab 10. Mai mit frostempfindlichen Pflanzen ins Freie und es reicht, die Dahlien nachts erst ab Anfang Oktober abzudecken.

Wer sich für das Klima interessiert, dem empfehle ich folgendes Buch:

Wolfgang Behringer ist ein Historiker und lehrt an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Das empfohlene Buch erschien bereits 2010. Es ist leicht zu lesen. Warum wurden die lockeren Sitten und Bekleidungsvorschriften im späten Mittelalter plötzlich so streng? Es war kälter geworden und die Menschen zogen sich wärmer an.
Warum wurde in Frankfurt ab dem 17. Jahrhundert kein Wein mehr angebaut sondern Äpfel? In dieser Zeit gab es global eine kühlere Phase mit regionalen Unterschieden. Die Bevölkerung war gewachsen. Dies und auch die Kälte führten zu Hungersnöten. Das war möglicherweise auch ein Auslöser für den 30jährigen Krieg von 1618-1648. Behringer versteht es wunderbar, solche Zusammenhänge zu denken oder zu erklären.

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